04 Juli 2013

Basislager Todeszone

Wenn wir uns bei Sonnenschein im Nacktbade-Bereich des Feringa Sees treffen, alte Rentner mit Körpern kurz vorm Verfallsdatum oder schon darüber hinaus, drehen sich die Gespräche wie meist bei alten Leuten, um überstandene Operationen, Krankenhaus-Aufenthalte und natürlich auch um die politische Situation, um anstehende Verrentung oder um den Ausstieg aus dem Arbeitsprozess, den Ärzte, Gutachter und Amtsverwalter immer schwerer gestalten.




Noch sind die Rentner nicht eingefallen. Erst grasen in früher Morgenstunde graue Gänse, deren Hinterlassenschaft sorgfältig zu vermeiden sind.
 
Mein Gefühl für mich und andere: wir sind angekommen im Basislager Todeszone. Das tragische Einzelschicksal relativiert sich, wenn es andern ähnlich geht.  Doch was ist mit dem Kollektiv, mit der politischen Großwetterlage?
 
 
Die unangenehme Wahrheit im Basislager Todeszone ist,

 dass

- 1. es kaum einer auf den Gipfel schafft,
dass

- 2. keiner von dem Todesmarsch übrig bleibt und

dass

- 3. wir Ratten seit Jahrzehnten gerannt sind und immer weiter rennen, wer als erster los marschiert ins Land ohne Wiederkehr.
  
Unserem sozial verträglicheren Frühableben helfen wir mit Alkohol, Zigaretten, Crack, Heroin, Shit, Junk-Food, TV-Konsum nach. Die Armen sterben früher. Krisen senken die Lebenserwartung und steigern die Selbstmordrate. Wer aber arbeiten darf, kämpft mit aller Kraft oder kapituliert.


Meine Frau bei der Arbeit in ihrer Erdbeerhütte am Erdbeerfeld: Ihre Geste bestimmt die Richtung, wo die besten Beeren zu pflücken sind. Wie die esoterische Meisterin Amma jeden Beladenen erleichtert, so geht fast jeder beglückt und beschwingt mit frisch gepflückten Erdbeeren heim und kommt gern wieder.

 Zurück zur Lage der Nation: Präsident Putin, Führer Putin, also will wohl dem „Volksfeind und Vaterlandsverräter“ Snowden Asyl gewähren, wenn er seine Schnauze hält. Es riecht nach Verschwörung, es stinkt - mir und andern. Russische Geheimdienste arbeiten vermutlichen mit anderen Weltweit zusammen. Wie anders ist sonst diese Pressemeldung zu verstehen?
Whistleblower Edward Snowden hat in Russland Asyl beantragt - und Kreml-Chef Putin erklärt: Snowden könne bleiben, er dürfe aber keine US-Geheimnisse mehr verraten.

Kanzlerin Merkel, unsere Volks(ver)-Führerin, wird sich weinselig beschweren bei Onkelchen Obama – aber: Wer aus dem Basislager Todeszone zurückblick auf ein mehr oder minder langes Leben, der sieht ganz anderes:
die geheimen Daten, die unseren Volks-(ver)-Führern vorliegen, sagen eins mit Sicherheit:

Der Planet ist voll und das überladene Bio-System Erde beginnt, uns, die Menschenbrut Plage, abzuschütteln.

Anders formuliert: der Druck im Kessel Biosystem erhöht sich durch die sich über und über Bevölkernde Brut dergestalt,
dass an schwächeren Stellen alle Wände, Grenzen und Wälle platzen und sich die Überlebenden plagen müssen, die Leichen zu beseitigen und Flut-, Brand- und Bombenschäden vor der nächsten Katastrophe zu richten. Beispiele für diese Thesen entnehme der Leser der Tagespresse.

Nachdem meine Arbeitskraft in diesem Archiv von Fachzeitschriften in 20 Jahren, acht Monaten und zwölf Tagen gefühlte 4000 Zeitungsseiten gefüllt hatte, hat mich mein Alter als Rentner begnadigt. Mittlerweile süchtig, am PC zu sitzen und zu schreiben, geht es nicht mehr ohne Arbeit.

Zurück zur Lage der Nation: Führer Putin wie chinesische, US-amerikanische und Bundesdeutsche Elite-Experten kontrollieren und lenken zur Abwehr von Gefahren und zum Gewinn der Wirtschaft uns, das Volk. Medial manipuliert gewinnen Alte wie Junge an Gleichmut, weil sich im Druckkessel Biosystem notgedrungen und zwangsläufig unser Leben verschlechtert, verschlimmert. "Empört Euch", marschiert zu Millionen, was für ein Witz! Was denn? "Beim nächsten Mann wird alles anders."


Mit meinem Rentner-Spielzeug auf den See: "Walkuh", mein Auto mit Schlafkabine, hat die "Gummigurke" an den See gebracht. Gleich geht es zum Studium der Süddeutschen Zeitung auf den See. Das leicht schaukelnde Boot über dem kühlen See lässt mich leichter Nachrichten lesen und verdauen.

Zurück zur Lage der Nation: Putin, der seine Olympische Super-Sonder-Show ohne Terror über die Bühne und Bildschirme bringen will, lässt Snowden im Asyl, wenn er schweigt zu den Verbrechen der US-Geheimdienste. Geheimdienstler, Bankster, Politiker - ein Großteil der korrupten Eliten - gehören zum Jet-Set des Globalen Verbrechens. Dagegen steht ein Mann wie Snowden auf, der sich beeilt mit jugendlicher Kraft und fieberndem Feuer in das Basislager Todeszone zu kommen. Snowden altert schneller im Asyl als dösende Rentner im Sonnenlager.

Putin pampert Snowden wie die Griechen einst Sokrates:

Schnauze oder stirb!


In der "Gummigurke" muss man still sitzen. Wer in dem wackligen Boot bei den empörend absurden Nachrichten die Ruhe verliert, fällt ins Wasser.

Zurück zur Lage der Nation: Obamas Geheimdienstgangster und Diplomaten-Demokraten geben weltweit die Order: Wer Snowden stützt, den macht die US-Macht nieder. Selbst wenn eine Mehrheit von Sympathisanten Snowden im Land haben wollte, das zählt nichts. Das Volk zählt längst nichts mehr. Wer im Volk wollte denn den Krieg gegen den Irak?

 
Da demonstrieren wir, setzen Zeit und Energie ein, füllen Mail-Listen mit unserer Adresse und Empörung. Am Ende ist nicht mal ausgeschlossen, dass die Initiatoren der Kampagne unsere Adressen kommerziell vermarkten.

Zurück zur Lage der Nation:
Rentner auf der Sonnenliege kühlen sich im See. Wer jünger ist, schlägt sich auf den Straßen mit den Sicherheitskräften. Die Eliten-Experten setzen Brot-, Reis-, Benzin-, Gas-, Arznei- und Miet-Preise fest. Wer nicht mehr zahlen kann, verschafft sich wenigstens Waffen, um zu kämpfen vor seiner Kapitulation. Rentner haben ausgekämpft und kapituliert. Wo, wie hierzulande, es kaum genug junge Männer gibt, die frei werdenden Arbeitsplätze zu besetzen, da wird es halbwegs friedlich weiter gehen. Diese Arbeitskräfte produzieren neben unserem Konsum die Wunderwelt an Waffen wie Drohnen, Panzer, gepanzerte Allrad-Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber, U-Boote, Gewehre, Pistolen, Granaten. Ein Mordsgeschäft, ein Bombengeschäft! Damit können sich Kämpfer in Krisen gegenseitig massakrieren und dezimieren. Arbeitskräfte hierzulande produzieren Soft- und Hardware, um uns, das Volk, zu steuern und zu überwachen. Chinesische, russische, amerikanische wie europäische Führer steuern mit ähnlichen Mitteln und Methoden ihr Volk, auch ihr Wahl-Volk.


In festlicher Stimmung mit den Kollegen mal wieder an einem Tisch, die weiter die Sisyphos-Kugel eines renommierten Monatsmagazins von Redaktionsschluss zu Redaktionsschluss wuchten. Wie erfrischend diese - mittlerweile bald 30 Jahre jüngeren Arbeitskräfte - mit tönenden Titeln auf den Visitenkarten sich abheben gegen die Resignation der Rentner-Ruhe im Basislager Todeszone!

Zurück zur Lage der Nation: Was Autokraten in Afrika und Öl fördernden Emiraten für ihre Bodenschätze tauschen, dass feiert unsere Experten-Elite bei ganz großen Sausen wie in Konferenzen zur Abrüstung, zum Klima-, Tier- und Naturschutz. Immer natürlich mit Millionenaufwand und einigen kritischen Stimmen, die den Kult-Chor des Einverständnisses nicht weiter stören. Jedes, der Lügen lächelnden, geschulten Grinse-Gesichter, das mit sanfter Stimme dem Publikum schmeichelt, hält hinter dem Rücken den dicken Knüppel, der hinterrücks zuschlägt, wenn mehr Empörung sich ausbreitet als Geschäft und Gewinn förderlich. In Krisen- und vor Kriegszeiten beten alle vereint nach dem einen Grund- und Glaubenssatz: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral….“
Wer sich nicht daran hält, der schafft es nicht einmal bis auf die Sonnenliegen der Rentner. Auch wenn die nackten Wracks keiner mehr sehen, hören, noch lesen will.
Was soll's? Die Sätze müssen hier so stehen, um mich zu entgiften. Tja...    Liebe Leute, mit Kassandra-Komplex ist nicht so leicht und lustig vom Leben zu lesen, wie sich das manche, die Meisten wohl wünschen.


 Im übrigen kann sich der Leser bei Amazon ab 8. Juli mittlerweile die Farbausgabe für 29,90 Euro kaufen von meiner Winterreise 2012. Als Schwarz-Weiß-Werk unter dem Titel "Walkuh in Afrika" für 9,90 Euro erhältlich, kauft der Leser die Farbausgabe zum dreifachen Preis unter dem Titel "Marokko - Winter im Warmen". Im übrigen sind meine Werke digital frei erhältlich.
 

Meine Werke werden wohl kaum die Auflage erreichen, wie die Geschichte eines zur Befruchtung bereiten Weibchens wie in Shades of Grey, wovon  weltweit mehr als 70 Millionen Exemplare verkauft wurden. Vielleicht wäre eine Story wie "Walkuh macht's mit Gummigurke" reizvoller als gerade die Erinnerung an das "Basislager Todeszone"?
 

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